Seit 11 Wochen, d. h., seit dem 16. Dezember 2020, weilt ein großer Teil unserer Schüler im Homeschooling. Seit 11 Wochen sind viele Lehrer vormittags zur Hälfte im Präsenzunterricht und dazwischen oder am Nachmittag sitzen sie am PC und versuchen mit bester Laune und noch besseren Ideen den Unterrichtsstoff den am unsichtbaren anderen Bildschirm-Ende sitzenden Schülern zu vermitteln.
Und am Abend müssen dann die im Schulportal hochgeladenen oder per Mail eingetroffenen Aufgaben und Texte der Schüler korrigiert werden.
Und so gab es für all diese fleißigen Lehrer am Montag der letzten Schulwoche vor den Osterferien im Lehrerzimmer eine Überraschung, die für freudige Gesichter sorgte. Unsere Osterhasen-Frauen Susanne Sandrock und Anett Haus hatten mit viel Mühe und Geschick einen farbenfrohen Osterbusch und dazu kleine Papiertüten mit schokoladigem Inhalt erbaut.
Aber auch die Schüler durchleben zur Zeit einen ungewöhnlichen und anstrengenden Alltag. So berichteten einige, dass sie um 8 Uhr oft noch im Schlafanzug versuchen einer ersten Videokonferenz z.B. in Deutsch wenigstens mit „ Mithören“ zu folgen, in der 2. Stunde sei man schon etwas munterer, um dann z.B. in Englisch (statt “Mithören“ hat man nun mutig das Mikrofonsymbol eingeschaltet) aktiv mitzuarbeiten.
Die anschließende 30minütige Pause sei wichtig, um noch nicht beantwortete WhatsApp-Nachrichten mit wenigstens ein paar Smileys als „hab es gelesen“ dem Freund zurückzuschicken, denn oft warte die Mutter in der Küche mit dem vorgezogenen Mittagessen, denn 11.25 Uhr ist manchmal schon wieder die nächste Mathematik-Konferenz.
Und wenn dann 13 Uhr der „Videokonferenzvormittag“ vorbei sei, müsse man erst mal einen Mittagsschlaf halten, um dann ab 15 Uhr eine Runde mit dem Rad zu fahren. 17 Uhr sei dann eventuell Zeit, die vielen Aufgaben, die noch im Schulportal warten, in Angriff zu nehmen - unterbrochen von einem Abendessen in der Küche - im Stehen.
Ja, was man dann bis 21 Uhr nicht geschafft habe, müsse bis zum nächsten Tag warten, denn diese Abendstunden gehörten dem Spiel am PC - wie lange, das soll hier nicht mitgeteilt werden - es soll nur erwähnt werden, dass unsere Schüler sich einen von unserem Förderverein gespendeten Eis-Gutschein wohl verdient haben - und bei sonnigem Wetter konnten die ersten Schüler auch diesen schon im Eiscafe „Zara“ einlösen.
Nun erhoffen wir uns, dass ab 19. April mit dem Wechselunterrichtsmodell für alle Schüler ein erster Schritt in den „normalen“ Alltag erfolgen kann.
