Buchenwaldfahrt der Abschlussklassen 2021

Mitte Juni kam unser Klassenlehrer, Herr Dräger, in den Unterricht und verkündete, dass wir Anfang Juli nach Buchenwald und Weimar fahren – nach einem Jahr Pause sollte die über 25jährige Tradition unserer Schule weitergeführt werden.
Alle waren gleich dafür, auch ,weil das bedeutete, dass wir endlich noch mal gemeinsam auf Reisen gehen. Es war ja bereits unsere Abschlussfahrt ins CORONA-Wasser gefallen…

Zur Vorbereitung legte uns Herr Dräger diverse (ca. 5-6) Arbeitsblätter hin, über die Zeit 1939 – 1945. Wir wollten es genauer wissen und waren am Morgen des 06.07.2021 pünktlich am Bus Nr. 2. Zwei Busse der Firma Friedrich fuhren uns, Klasse R 10a, und die Klassen P 9 a und G 10 b Richtung Thüringen. Nach Ankunft in Buchenwald begaben wir uns direkt zum Museum. Vorangemeldet und mit Masken betrat die erste 20er Gruppe die kühlen Räume vom ehemaligen Kammergebäude. Dort fielen uns neben Dokumentationen vor allem die aus Aluminium und Blech hergestellten Töpfe und Schüsseln auf und ein Ziegelstein, der mit Draht umwickelt als Bügeleisen diente.

Ergriffen und ganz still lauschten wir der Erzählung von Frau Muster. Sie hatte ein Buch mit über die „Hexe von Buchenwald“ - Ilse Koch - und berichtete, dass diese Frau Gefallen an tätowierter Haut von Sinti und Roma hatte und sie deshalb diese Menschen töten ließ. Im Buch sahen wir einen kleinen Lampenschirm aus Menschenhaut.
Erschüttert erfuhren wir auch, dass SS-Leute Häftlinge an einen Baum mit nach hinten gedrehten Armen aufhingen, sodass die Arme auskugelten und die Menschen ohnmächtig wurden.

Elisabeth, eine Schülerin von uns, fragte: „Wie ist es möglich, dass Menschen anderen Menschen so etwas grundlos antun?“ Diese Frage bewegte uns noch lange…
Im Bus sagte Mira, das ganze KZ-Gelände habe auf sie bedrohlich gewirkt. Es war dennoch schade, dass wir uns das Krematorium und die Genickschussanlage nur durch das Erzählen unserer Lehrer vorstellen konnten, denn betreten durften wir die Räume leider nicht. Kurz nach 13 Uhr brachten uns die Busse nach Weimar.

14 Uhr, nach einem kleinen Spaziergang zum Goethehaus, durften wir selbst Weimar erkunden. Wir erfreuten uns an den historischen Häusern und stellten uns vor, dass Herr von Goethe einst durch diese Straßen gebummelt ist. Dann lockte der Duft einer Pizzeria in der Nähe des Schillerhauses. Wir genossen Lasagne und Salat. Der von uns bestellte Cappuccino musste von uns nicht bezahlt werden – der Kellner war wohl so begeistert von uns schönen Nordhessinnen…

Nun freuen wir uns auf morgen, wo es per Bus zum Schulkino in die Hundelshäuser Kirche geht.

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